sábado, 8 de diciembre de 2012

Farbtupfer im vorweihnachtlichen Alltagsrummel

Hannover, 07.12.2012. Mit Mahnwachen für die Toten und Verletzten nach den Bränden in Bangladesch und Pakistan folgten rund 20 Menschen, darunter auch Mitglieder der FAU-Hannover, am Abend einem Aufruf des „Dritte Welt Forums“. Und setzten so ein Zeichen gegen die Ausbeutung und Willkür in den Textil- und Bekleidungsfabriken der Zuliefererindustrie. Das Ziel ihres Protestes: Die Bekleidungsgeschäfte C&A, H&M sowie Zara und Kaufhof in der Innenstadt Hannovers.

Der Tod in der Fabrik

Der Anlass: Nach Mitteilungen der „Kampagne für Saubere Kleidung“ (Clean Clothes Campaign, kurz: CCC) wurden zum wiederwiederholten Male ArbeiterInnen in Textilfabriken Opfer der Flammen:

Der Brand am 24. November 2012 in der Fabrik Tazreen Fashions Limited in Dhaka/ Bangladesch forderte bisher 112 Tote. 200 Verletze wurden mit Brandverletzungen in Kliniken eingeliefert. Nach CCC-Angaben lassen neben Walmart, Ikea und Carrefour auch KiK und C&A bei Tazreeen Fashions Limited Kleidung für den deutschen und österreichischen Markt produzieren.

Am 11. September sind bei einem Brand in Karachi/ Pakistan über 300 Menschen in der Fabrik Ali Enterprises, deren Hauptauftraggeber laut CCC Kik war, gestorben.


Wandel gefordert

Angesichts dieser furchtbaren Brände fordert die Kampagne für Saubere Kleidung einen grundlegenden Wandel im Verhältnis der deutschen Auftraggeber zu solchen Unternehmen.
Alle diese Fabriken arbeiten auf ausländische Rechnung, die Auftraggeber sitzen in den USA und in der EU, auch in Deutschland.

Eine Untersuchung der Kampagne für Saubere Kleidung aus dem Jahre 2011 offenbart, dass elementare Rechte der ArbeiterInnen in den Fabriken in Bangladesch verletzt werden:

  • NäherInnen arbeiten ohne schriftliche Arbeitsverträge für Löhne, die unter der Armutsgrenze liegen.

  • Die Arbeitszeit liegt bei zehn bis vierzehn Stunden, Überstunden werden gar nicht oder nicht korrekt bezahlt.

  • Frauen werden diskriminiert, von den meist männlichen Vorarbeitern schlecht behandelt und sind sexuellen Übergriffen schutzlos ausgeliefert.

  • Eine gewerkschaftliche Organisation ist untersagt oder wird massiv behindert.

Gemeinsam mit ihren PartnerInnen in Pakistan bzw. Bangladesch fordert die Kampagne für Saubere Kleidung:

  • Volle Entschädigung der Opfer

  • Prävention zukünftiger Unfälle


In den letzten sechs Jahren starben in Bangladesch mehr als 470 Menschen bei Bränden in verschiedenen Fabriken. „Viele Fabriken sparen sich Brandschutzmaßnahmen, Notausgänge sind nicht selten versperrt, Türen zugestellt, Fenster vergittert. Die Gebäude sind oft gar nicht dazu ausgelegt, als Produktionsanlagen zu dienen.“

Den ArbeiterInnen unsere Solidarität

Der CCC-Appell: „Wir fordern alle Unternehmen, die in Bangladesch einkaufen, auf, endlich ihrer nötigen Sorgfaltspflicht nachzukommen.

Ein erster Schritt dahin wäre die Unterzeichnung des Brandschutzabkommens, das gemeinsam mit Gewerkschaften und internationalen Arbeitsrechtsorganisationen Anfang 2012 in Bangladesch erarbeitet worden ist. Bisher haben nur PVH und Tchibo das Abkommen unterzeichnet.“


Unser Mitgefühl den Hinterbliebenen und unsere Solidarität dem Protest der ArbeiterInnen in der Textil- und Bekleidungsindustrie!

www.fau.org

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